09/11/2008
Mekong Delta-Trip, 2. Tag
Bei strömenden Regen stiegen wir hinauf zum Nui Sam Tempel. Wir genossen einen eindrucksvollen Blick über die umliegenden Hügel und Reisfelder, bis hin zur kambodschanischen Grenze. Ein weites, fruchtbares Land.
Zum Neujahrsfest und zum alljährlichen Via-Ba-Fest strömen um Mitternacht Tausende Gläubige auf den Nui Sam – Daoisten, Cao-Dai-Anhänger und Christen, ebenso Buddhisten und Muslime.
Das Boot brachte uns zu einem floating house (auf Fässern schwimmendes Haus), einer Fischfarm und weiter zum Weiler Chau Giang, den wir schliesslich über einen schwankenden Steg erreichten.
Die Cham-Weber empfingen uns freundlich und zeigten uns ihre jahrhundertealte Webkunst und Webkultur.
Dort kaufte mir Simon einen neuen, gewobenen Rucksack, der sehr praktisch ist. Später wurden wir auf ein altes Ausflugsschiff, Mekong cruising, verfrachtet, das aus der französischen Kolonialzeit stammte. Stinkig, vernachlässigt, schrottreif – mit Humor assen wir das gebotene vietnamesische Mittagessen und verbrachten nostalgisch einige Stunden französischen Charme.
Abends ging es zu einem homestay. Ein Name, den ich in meinem kleinen Wörterbuch nicht fand. Auf einer kleinen Insel, in einem anmutigen Park, stand eine kleine Farm, die von einem alten Ehepaar und ihren erwachsenen Kinder bewirtschaftet wird. Wir wurden von der alten Mutter liebevoll begrüsst und in die Familie aufgenommen. In einem einfachen Holzhaus bezogen wir einen Raum, der keine Intimsphäre erlaubte, alles offen, freie Sicht. Schlicht, einfach, mehr oder weniger sauber.
Der 78jährige Vater, Grossvater und Urgrossvater fand am gleichaltrigen Simon seinen gefallen und staunte nicht wenig über dessen Frische und Lebendigkeit. Mit einem einheimischen Schnaps, in einem Schluck hinunter gespült, wurde der Abend abgeschlossen