26/01/2013
Reise nach Myanmar (Burma) · Januar 2013
Wer heute nach Myanmar reist, kommt in ein Land dessen Bevölkerung langsam aus einer Lethargie erwacht. Von einem unfähigen Militärregime unterdrückt und ausgebeutet, wurde es von der übrigen Welt lange Jahre abgeschottet. Das wirkt sich heute im Tourismus aus. Wir trafen immer „Fachleute“, die waren wohl beflissen, scheiterten jedoch an Unerfahrenheit; andere standen, statt ihre Funktion auszuüben, zu bedienen oder zu helfen, verwundert und staunend, mehr träumend als wach da und wussten offenbar nicht, was mit ihnen geschah. Es braucht viel Humor und Verständnis, um damit umzugehen. Die Schönheit des Landes, die Natur ist jedoch zu überwältigend, so dass die vielen Unzulänglichkeiten gerne in Kauf genommen werden.
Aber auch die Abzocke beginnt, besonders bei den Taxifahrern in Yangon. Die Hotels erhöhten letztes Jahr die Preise dreimal ohne ihre Leistungen zu verbessern. Es lässt sehr vieles zu wünschen übrig. Die ausgedienten Betten, die Matratzen, die Unreinlichkeit und leider auch das Ungeziefer.
Und das Essen? Wie üblich im asiatischen Raum – in Myanmar jedoch extrem – die Überdosierung mit Glutamat machen die einheimischen Speisen ungeniessbar. Wir ernährten uns vorwiegend mit Früchten und Gemüsen, was reichlich erhältlich war.
Unser Jahresvisa in Thailand lief am 9.1. 2013 ab. So benutzten wir dieses Datum um nach Myanmar auszureisen. Ein offener, freundlich lächelnder Reisebegleiter/Guide empfing uns und führte uns ins Hotel Asia Plaza. Seltsam war für mich Anita, dass die meisten Autos das Steuerrad rechts haben und dann fahren alle auch noch rechts!!! Das machte jedes Überholmanöver zu einem unberechenbaren Wagnis.
Die erste Nacht war angenehm und wir bewunderten von der Aussichtsterrasse des Hotels aus die hell beleuchtete Shwedagon Pagode – das mächtige Wahrzeichen von Yangon.
Am Morgen, nach dem Frühstück fuhren wir mit dem City Circular Train durch die Stadt und durch ländliche Gegenden.
Oft waren viele Leute im Zug – dann wieder fast keine. An diversen Haltestellen stiegen
Zigarettenverkäufer, Erdnüssliverkäufer, Manderinenverkäuferinnen und viele andere in den Zug, um ihre Waren zu verkaufen.
Eine Frau suchte sich einen Platz und verkaufte Reis mit Gemüse. Viele Reisende benutzten die Gelegenheit um sich zu verpflegen. Für uns unappetitlich, schmuddelig, ja unrein, oft widerlich – für die Einheimischen jedoch genügsamer Alltag.
Offenbar ein Markttag. Eine Frau schob ihren Gross-Einkauf durchs Fenster wo ihr
Junge alles in Empfang nahm und auf die Sitze legte.
Es war immer etwas los.
Zum Afternoon-Tea ging es ins bekannte und gehobene„Strand Hotel“, 1901 erbaut, einst das „führende Hotel des Ostens“ genannt. In kolonialer Atmosphäre gibt es Luxus pur.
Das Ambiente ist aussergewöhnlich schön. Aber am Strand liegt es nicht mehr. Der
„High Tea“ war super.
Wir besuchten die Botataung Pagode, wo eine heilige Haarreliquie von Buddha aufbewahrt ist.
Das viele Gold – kaum zum glauben – zeugt von einer reichen Zeit.
Noch eine kurze Rikscha-Fahrt dem Yangon Fluss entlang.
Am Abend besuchten wir die weltberühmte Shwedagon-Pagode, die Somerset Maugham wie folgt beschrieb: „Die Shwedagon erhebt sich stattlich, mit ihrem Gold glänzend, wie ein plötzlicher Hoffnungsschimmer in der dunklen Nacht der Seelen, von der die Mystiker schreiben, gleißend im Nebel und Rauch der pulsierenden Stadt.“ Diese massive glockenförmige Stupa erhebt sich 100 m über die umliegenden Berge.
Wir spazierten, wie viele andere Besucher, durch das prächtige Bauwerk, sahen Stupas, Glocken, Tempel und Buddhafiguren.
Wir genossen den Sonnenuntergang über der Pagode.