15/10/2015
Pilze und Blaubeeren
Freitag, 21. August
Wiederum lacht die Sonne über Oslo. Cris und Franzisca machten uns den Vorschlag, in den Wald zugehen, um Blaubeeren und Pilze zu sammeln. Ja, warum nicht. Das hatten wir schon lange nicht mehr gemacht. Dieses Jahr konnten wir immerhin in unserem Garten auf La Palma, drei Blaubeeren essen.
Cris fuhr über Land. Nach ungefähr einer Stunde, in der Umgebung von Vestby, hielt er bei einem Waldweg an. Da kam gerade eine Schar Kinder aus dem Wald, kreuzten die Hauptstrasse und bogen in den Waldweg ein, den wir selber gehen wollten. Die meisten Kinder hatten blaue Lippen, nein es war nicht so kalt – von den gegessenen Blaubeeren. Sie erzählten Cris und Franzisca, wir verstanden nicht viel, sie sprachen ja norwegisch, dass sie von einer schönen Wanderung in die Blaubeeren zurück kommen und wieder in die Schule gehen. Die Lehrerinnen bestätigten ihr Vorhaben.
Gut, dann gingen diese Kinder nicht an diesen Platz, wo uns Cris hinführen wollte. Es ist ein schöner Wald. Mit Begeisterung sah ich die vielen verschiedenen Grüntöne von den Farnen, den Gräsern, den Blättern, den Kräutern und natürlich auch von den Sträuchern mit den feinen Blaubeeren dran.
Ab und zu fand Franzisca auch einen Pilz. Doch es ist noch zu früh, wie sie sagte. – Doch ich fand gerade zwei Pilze, nämlich Fliegenpilze.
Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist eine Pilzart aus der Familie der Wulstlingsverwandten. Er ist schwach giftig, aber nicht harmlos. Wikipedia
Der Fliegenpilz kommt vom Sommer bis zum Herbst verbreitet in Nadel- und Laubwäldern vor und ist stellenweise häufig, besonders in der Nähe von Birken, mit denen er eine Mykorrhiza–Symbiose bildet. Er wächst in dichten und lichten Wäldern sowie an Waldrändern. Im Gebirge gedeiht er bis zur Waldgrenze. Der Fliegenpilz bevorzugt saure Böden. Diese entstehen zum Beispiel aus den Gesteinen Granit, Gneis, Porphyr, Grauwacke, Quarzit, Sandstein sowie Quarzsand und Torf.
Neben dem Hufeisen und dem vierblättrigen Kleeblatt zählt der Fliegenpilz zu den beliebtesten Glückssymbolen. Im Moment, als ich am Schreiben über die Glückssymbole bin, kommt Simon aus dem Garten und ruft: „Schau, was ich in unserem Garten gefunden habe? Ein Hufeisen! Vermutlich von einem Maultier!“