08/01/2009
River Kwai Tour · 5. – 6. Januar 2009
Am Sonntag, 4. Januar abends gingen wir ins Reisebüro in Hua Hin und wollten die River Kwai Tour buchen für Dienstag oder Mittwoch. „Diese Tour machen wir morgen, wollen Sie mitkommen?“ – Wir sind ja sehr flexibel! „Ja, klar!“ – „Sie werden um 6.30 Uhr abgeholt“. – Pünktlich stand unser Minibus da und eine freundlichen Thai-Reisebegleiterin Namens Tik begrüsste uns. Bevor wir zum Damnoen Saduak Floating Market fahren, dieser Markt ist im Tourenprogramm inkl., holten wir noch drei andere Gäste in Resorts ausserhalb von Hua Hin ab.
Nach gut 2 Stunden Autofahrt hielten wir an einem Steg, wo bereits Langboote auf uns warteten. Wir kletterten in diese Boote. Uff! Simons Sonnenbrille fiel von seinem Kopf und genau in den Spalt zwischen Boot und Steg ins Wasser. Einen ersten Rettungsversuch blieb erfolglos. (Wir staunten: 15 Minuten später, kaum aus dem Boot gestiegen, brachte die Reiseleiterin die Brille. Ein einheimischer Junge, der den Vorfall sah, tauchte nach ihr und verdiente sich so eine kleine Belohnung.)
Wir sausten mit diesem Langboot durch die Kanäle, Klong genannt, an vielen Siedlungen und Farmen vorbei.
Die Boote hatten so ein grosses Tempo, dass ich kaum Fotos machen konnte. Die Fahrer hielten dann und wann an, wenn sie meinten, die Objekte seinen fotogen. Das Treiben auf dem Damnoen Saduak Floating Market war gemächlich. Es gab nicht viele Touristen, obwohl es der grösste schwimmende Markt von Thailand ist.
Um so aufdringlicher waren die Händler, welche ihre Ware anpriesen. Da ich Hunger hatte, fiel mir das Boot mit den vegetarischen Frühlingsrollen auf.
Diese waren super, gerade richtig, auch Simon schmeckten sie. Vor dem Mittagessen ging es noch in ein Holzbearbeitungscenter mit Holzschnitzern an der Arbeit. Hier ein reliefartiges Holzbild.
Anstelle des Mittagsschlafes ging es in Kanchanaburi zum Kriegsgefangenenfriedhof mit mehr als 2000 Grabsteinen. Wir verzichteten auf die Besichtigung, sassen im Schatten und ruhten uns aus. Die Mittagssonne brannte und die Temperatur stieg über 30°.
Anschliessend wurde uns die eiserne Nachbildung des berüchtigten Todesviaduktes gezeigt. Die Originalkonstruktion der Brücke war aus Holz. Der Film „Die Brücke am Kwai“, ein Film, der dieses Thailändische Thema behandelt, wurde in Sri Lanka gedreht und sorgte für den Weltruhm, von dem der heutige Tourismus zehrt.
Endlich waren wir im Sai Yok National Park. Unser Kleinbus hielt mitten im Urwald unter grossen Bäumen. Wir befanden uns in einer traumhaften Märchenlandschaft. Ich wäre gerne etwas länger geblieben. Aber Tik, die Reiseleiterin, drängte und wir stiegen hinunter zum River. Ein Langboot wartete auf uns. Rein ins Boot und los ging die Fahrt. Zuerst zum Wasserfall und nachher zum Floating Hotel. – Zimmerbezug und in einer halben Stunde mit Badehosen in der Bar bei der Rezeption. Getränke und Obst wartete auf uns. Wir machten es uns gemütlich. Plötzlich, völlig unerwartet, ohne zu realisieren, dass wir auf einem grossen Floss sassen, setzten wir uns vom Floating Hotel ab. Ein Langboot zog uns, diesmal langsam, den Fluss aufwärts zu den Wasserfällen. Es war einfach traumhaft schön. Die Bilder sprechen für sich.
Als es dunkel wurde kehrten wir zu unserem Floating Hotel zurück und wurden wieder angedockt. Nach einem ausgiebigem Abendbuffet fielen wir todmüde auf unsere schwankenden Betten. Die Fische schmatzten noch unter unserem Bett – langsam wurde es still – auch die Mücken verstummten. Die Nacht war kühl bis kalt. Wir legten noch die Badetücher aufs Bett. Die Luft war herrlich.
Wegen der Kühle brauchte es etwas Überwindung am Morgen zum Aufstehen. Sogar der Fluss dämpfte.
Nach dem Frühstück hiess es „Leine los“ und unser Floss wurde ca. 2 Km den Fluss aufwärts gezogen. Die Morgenstimmung war sehr schön. Wir sahen nochmals die Kalksteinberge am Ufer entlang, die Wasserfälle und die Hängebrücke. Unser Minibus war bereit und weiter ging unsere Tour zum Hellfire Pass und Memorial Museum. Zuerst gingen wir die vielen Treppen runter bis zum ehemaligen Zugtrasse. Hier bekamen wir einen Eindruck von der geleisteten Arbeit dieser Männer.
Es folgen einige Bilder.
Das Memorial Museum dient zur Aufklärung und Besinnung. Bevor wir zur Thakilen Bahnstation kamen, besuchten wir noch ein Erholungsgebiet mit kleineren und grösseren Wasserfällen.
Nun hiess es auf den Zug warten der von Nam Tok nach Bangkok fährt. Es ist dies die offizielle Streckenführung der „Death Railway“. Unsere Fahrkarte gilt für die Strecke von Thakilen nach Nam Tok. Nach einer Stunde Wartezeit kam endlich der Zug mit der hier üblichen Verspätung. Wir suchten uns unter den Thaipassagieren einen Fensterplatz um Fotos zu machen. „Die Eisenbahnfahrt führt durch eine herrliche Landschaft und ist ein nervenkitzelndes Abenteuer. Von der an den Felsen wie hingeklebt wirkenden Brückenkonstruktion aus kunstvoll zusammengefügten Bambusstangen in die Tiefe zu blicken – dazu sollte man jedoch ziemlich schwindelfrei sein (Baedeker).“
Ich staune immer wieder, wie waghalsig die Brückenführungen gebaut wurden. Nicht nur hier, sondern auch an anderen Orten. Auch ich lehnte, soweit es das Zugfenster erlaubte, nach draussen.
Es entstanden die nachfolgenden Fotos.
Nachdem Mittagessen spazierte ich noch zur Höhle, wo ich diesen Buddha fand. In dieser Höhle sollen einst viele Gefangene gehaust haben.
Auf unseren Reisen im Fernen Osten musste ich lernen, die vielen Kriegsgeschehnisse aus einer historischen Sicht zu betrachten, ohne mich selber emotional zu engagieren.
Bevor wir wieder Richtung Hua Hin fuhren, besuchten wir ein Elefanten Camp. Vier Touristen von der Gruppe buchten noch Elefantenreiten. Nach der offiziellen Elefantenschau sind wir froh, nach Hause gefahren zu werden.
Es war für mich eine beeindruckende Tour.