01/12/2008
Cao Dai Tempel und Cu Chi Tunnels – 8. November 2008
Um 7.45 Uhr wurden wir in der Hotel-Halle abgeholt für unser heutigen Ausflug. Wir waren 22 Touristen und fuhren mit einem kleinen Bus ca. 3 Stunden in nordwestliche Richtung nach Tay Ninh. Die Landschaften, die grossen grünen Reisfelder und die Obstplantagen taten meinen Augen gut.
Tay Ninh ist seit 1927 der Hauptsitz der Religionsgemeinschaft Can Dai. Der Can Dai Tempel steht im Dorf Long Hoa, ca. 4km östlich des Stadtzentrum, auf einem 100Km2 grossen Gelände – dem „Heilige Stuhl“ -, das zeitweilig von bis zu 100.000 Anhängern bewohnt wurde.
Der Tempel ist eine Mischung aus doppeltürmiger Kathedrale, Pagode mit Rundturm und Moschee mit Kuppeldach. Im Inneren fallen der tiefblaue Himmel mit Sternen aus Spiegelglas, die drachenumschlungenen Säulen, der achteckige Altar und die Weltkugel mit einem Auge auf. Immer mehr weiss gekleidete Männer und nachher auch Frauen kamen um 12.00 Uhr zur Gebetszeremonie.
Nach einen vietnamesischen Mittagessen, Reis, Gemüse, Fleisch oder Tofu fuhren wir weiter zu den Cu Chi Tunnel.
Gleich auf den ersten Blick wird der Schrecken des Kriegs ins Gedächtnis zurückgerufen. am Eingang des Tunnelsystems von Cu Chi im Dorf Ben Dinh reckt ein verrosteter amerikanischer Panzer drohend das Rohr gen Himmel, gleich daneben steht ein Kampfhellikopter. Der Besuchereingang führt in ein 50m langes gut erhaltenes, feuchtkühles und trotz künstlicher Verbreiterung noch immer ziemlich enges Tunnelstück hinab. Die unterirdischen Gänge des Vietcong waren einst 250 km lang, erstreckten sich über ein Gebiet von 400 Km2 und besassen Kantinen, Krankenhäuser und Aufenhaltsräume – alles bis zu 10 m unter der Erde. Die Tunnel waren so eng gegraben, dass kein Nichtvietnamese durchpasste. Oft brachten hier Frauen im Schutz der Tiefe ihre Kinder zur Welt. Die Vietnamesen hielten sich wochenlang in den Systemen auf.
Uns Besuchern wurden auch die vielen Tricks vorgeführt, welche die Vietnamesen angewendet hatten, um den Feind zu täuschen und umzubringen. Auch als nicht Vietnamesen krochen wir, auf allen Vieren, ein „kleines“ Stück in einem unterirdischen Gang. Mal ging es einen halben Meter nach unten, dann scharf rechts, einen halben Schritt nach oben.
Es war feucht in diesem Gang. Ich wollte eine Foto machen, doch es ging nicht, wir mussten vorwärts kriechen. Ich war auch erleichtert, als ich merkte, dass es wieder aufwärts ging. Nach 5 grossen Stufen waren wir wieder am Tageslicht. Ich war sehr beeindruckt.